Wenn in den Ferien die Langeweile überwiegt, dann kann es schon einmal vorkommen, dass man dumme Sachen macht. Zum Beispiel aufräumen. Schränke ausmisten. Oder Staub wischen. Arbeiten, welche ich gern vor mir her schiebe. Ob tatsächlich die Langeweile daran Schuld war, oder letztendlich das schlechte Wetter, kann ich schwer beschreiben. Vielleicht war es auch beides. Auf jeden Fall habe ich mein Zimmer ausgemistet. Und dabei ein paar verloren gelaubte Schätze gefunden. Zum Beispiel mein erstes Tagebuch. Ihr wisst, dass ich gern meine Gedanken aufschreibe, hier habe ich euch schon darüber erzählt. Fast jeden Abend schreibe ich, wodurch sich eine kleine Sammlung Bücher bei mir angesammelt hat. Gelesen habe ich die meisten davon selber seit langer Zeit nicht mehr. Also blätterte ich neugierig durch die Seiten und konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Der erste Eintrag war von 2007, da war ich in der 3. Klasse. Wir hatten gerade einen Club gegründet, wollten Detektive sein und Verbrechen auflösen. Den Mitgliedsausweis hatte ich sogar eingeklebt. Ich habe bestimmt eine Stunde auf dem Boden gelegen und versucht meine krakelige Schrift aus mehreren Jahren zu entziffern. Dabei habe ich über acht Jahre immer wieder über ein Thema geschrieben. Die Liebe.



Einen richtigen, ernsthaften Beitrag über die Liebe habe ich hier noch nicht verfasst. Es scheint mir ein zu großes, komplexes aber auch kompliziertes Thema zu sein. Schon das Lesen meiner Erfahrungen hat sich wie eine Achterbahnfahrt angefühlt. Der erste große Liebe und damit auch der Liebeskummer. Kleine Auseinandersetzungen über welche ich todtraurig geschrieben habe, die mir jetzt schon lächerlich vorkommen. Vielleicht bin ich zum jetzigen Zeitpunkt noch zu jung und unerfahren um einen solchen Artikel zu schreiben. Nächste Woche schon, hat sich meine Meinung eventuell schon geändert. Trotzdem ist die Liebe ein Thema, welches uns das ganze Leben lang begleitet, egal wie alt wir sind.



Ich habe eine 2jährige Beziehung hinter mir und bin jetzt seit einem reichlichem halben Jahr mit meinem Freund zusammen. Zeit um glücklich zu sein und enttäuscht zu werden. Zeit um aus seinen Fehlern zu lernen, aber auch zu lernen, was man haben möchte. Zeit um Erfahrungen zu sammeln. Ob die Zeit ausreicht, weiß ich nicht. Aber im Moment bin ich glücklich.




Viel mehr fällt mir auf, dass viele nach der perfekten Liebe oder Beziehung suchen. Ein Bild, welches uns täglich auf Facebook gezeigt wird. Wird dieses perfektionistische Bild während einer Beziehung zerstört, wird diese weggeworfen und kann die Menschen nicht mehr glücklich machen. Dabei existiert in meinen Augen dieses Bild nur in der Fantasie. Ich bin auch kein Vollprofi, aber bitte kommt in der Realität an. Die perfekte Beziehung gibt es nicht. Es wird immer einen kleinen Streitpunkt geben. Eine Eigenschaft des Anderen, die einen wütend macht. Aber das ist für mich kein trifiger Grund um alles zu beenden. Für mich ist es viel wichtiger, sich darüber klar zu werden, was man eigentlich möchte. Wenn man dies immer im Hinterkopf behält, kann man auch über Kleinigkeiten hinweg sehen. Oder kämpfen.



Wenn man um einen Menschen kämpft, zeigt man ihm wie wichtig er einem ist. Das man ihn nicht verlieren möchte, weil einem etwas an ihm liegt. Natürlich sollte man nicht nur kämpfen müssen, in einer Beziehung musst auch immer etwas zurück kommen. Wie eine Art Gleichgewicht. Bei den Beziehungswegwerfern, scheint diese Eigenschaft verloren gegangen zu sein. Macht der Partner einen Fehler, kann er gehen. Gekämpft wird nicht mehr. Über das Verzeihen brauchen wir gar nicht erst reden. Dabei ist die Liebe wie schon beschrieben eine Achterbahnfahrt. Um zu wissen, wie schön sich die Fahrt nach unten anfühlt, muss man erst aus dem Tal kommen und sich hinauf kämpfen. Im übertragenem Sinn muss also auch mal alles schlecht laufen, damit man die schöne Zeit noch genießen kann. Denn nur wer weiß, wie schlimm es unten ist, kann dankbar sein für das, was er oben erlebt. Oder nicht?
  

Die Beziehungswegwerfer haben aber noch eine weitere schöne Eigenschaft. Manche nennen sie auch „Stalker“. Bevor man sich überhaupt auf einen Menschen einlässt, muss jeder soziale Account beäugt werden. Mit wem war er/sie damals unterwegs? Was postet er? Gehen die Beiträge durch, kann eine Beziehung beginnen. Aber das Stalken hört nicht auf. Wird ein wichtiges Thema geklärt oder gestritten, dann nur über Whatsapp. Da kann man nämlich aller 2 Minuten nachsehen, ob die Nachricht schon gelesen wurde und sich dann aufregen, warum nicht sofort eine Antwort kommt. Ich gebe zu, manchmal schaue ich auch nach, ob mein Freund Nachrichten schon gelesen hat und wann er das letzte Mal online war. Aber er hat neben mir auch noch andere Hobbys. Wie jeder normale Mensch auch. Und sollte es wirklich dringend sein, kann man immer noch anrufen. Oder seine Probleme persönlich klären. Ich will gar nicht wissen, wie viele Paare schon an Missverständnissen über Whatsapp oder SMS gescheitert sind.



Das perfekte Bild jedoch, beschreibt uns genau diese Situation. Einen Freund, der immer für uns da ist und Tag, sowie Nacht an uns denkt. Jeden Tag kommt mindestens eine lange Nachricht, wie toll er uns findet, und dass er uns über alles liebt. Bitte denkt doch mal nach. Das kann nicht funktionieren. Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir feststellen, dass Worte viel schöner sind als ein paar Zeilen über das Handy.



Soziale Netzwerke scheinen die Liebe komplizierter zu machen. Früher wusste keiner, wie viel besser alles sein kann und war zufrieden mit dem was er hatte. Heute haben wir die freie Auswahl und können uns einfach nicht entscheiden, weil es immer etwas perfekteres zu geben scheint. Ich kann für mich zusammenfassen, dass mir die Beziehungswegwerfer auf die Nerven gehen. Sie sollen endlich aus ihren Träumen aufwachen und sich der Realität stellen. Denn auf diese Weise kann man meiner Meinung nach viel glücklicher werden.

Für lange Texte wie diesen, fällt es mir immer am schwersten ein passendes Ende zu finden. Dadurch wird es leider immer etwas kurz. Mich würde eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Was denkt ihr darüber?


 Schuhe: Dr. Martens Hose: Topshop Hemd: Papa´s Schrank Jeansjacke: Second Hand

 

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